Dachstühle
Dachstühle haben die Aufgabe, zunächst sich selbst tragen zu können und natürlich die Dachziegel. Ist das Dach ausgebaut, kommen Wärmedämmung und Schalung hinzu. Darüber hinaus muss ein Dachstuhl auch noch das Gewicht von Schnee und Belastungen durch Wind aufnehmen. Also muss der Dachstuhl im Mauerwerk verankert sein. Deshalb verbindet man Sparren mit Schwellen bzw. Pfetten mit Nägeln oder mit Blechverbindern.
Bei der Planung von Dachstühlen muß besonders darauf geachtet werden, daß der First in Längsrichtung keine Eigendynamik entwickelt: Er darf sich keinesfalls verschieben. Dies erreicht man durch Längsaussteifungen oder Längsverbände, die sich – je nach Art des Dachtragwerks – durchaus unterscheiden können. Die am meisten angewendeten sind Sparrendach, Kehlbalkendach und Pfettendach.
Das Sparrendach verbindet in sich standfeste Sparrenbindern am First. Wind und Auflast werden über Sparren nach unten geleitet. Dort werden sie von einem Widerlager aufgenommen. Ein Sparrendach sollte eine Dachneigung von mindestens 20° haben, da sonst die Kräfte an First und Sparrenfußpunkt zu groß für eine Holzverbindung werden.
Das Kehlbalkendach ist Weiterentwicklung des Sparrendachs. Die Kehlbalken werden etwa in Raumhöhe zwischen jedes Sparrenpaar eingebaut, dann durch seitlich genagelte Brettlaschen verbunden. Ein Kehlbalkendach kann balkenfrei aufgebaut werden. Um das seitliche Ausknicken der Sparren zu verhindern, nagelt man im Bereich der Sparrenanschlüsse ein Brett über die Kehlbalken.
Das Pfettendach wiederum ist eine Weiterentwicklung des römischen Daches, das aus einer flach geneigten Balkenlage bestand. Sparren liegen auf waagerechten Längsträgern, Pfetten genannt. Der Vorteil des Pfettendachs liegt darin, daß jede Dachhälfte für sich ein getrenntes Systeme darstellt. Die Auswechslung von Dachgauben und Dachflächenfenstern in jeder beliebigen Größe ist somit jederzeit möglich. Auch das Versetzen des Schornsteins bereitet keine Probleme. Der Nachteil des Pfettendachs: störende Pfosten, die man allerdings auch innerhalb einer Wand integrieren kann. Beispiele für ein Pfettendach sind beispielsweise das Pfettendach mit einfach stehendem Stuhl oder das Pfettendach mit zweifach stehendem Stuhl.
Wem das zuviel Theorie war: Erläuterungen aus der Praxis für Ihr Dach gibt's natürlich von Ihren Profis für Dach- und Solartechnik Paskal Both.