Dampfbremse
Dampfbremse ist eine Bezeichnung für Folien, die insbesondere beim Dachausbau
eingesetzt werden. Die Dampfbremse stellt, genau wie eine Dampfsperre, eine Luft-Dichtigkeit des Hauses her. Im Unterschied zur Dampfsperre bremst die Dampfbremse die
Wasserdampfdiffusion, jedoch ohne sie gänzlich zu verhindern.
Die Dampfbremse gewährt also eine atmungsaktive Wand- oder Dachkonstruktion.
Überschüssige Feuchtigkeit der Raumluft soll also kontrolliert ausdiffundieren können, um
Probleme wie Feuchtigkeitsschäden im Bereich der eingesetzten Dämmschichten zu
verhindern (Schimmelbildung, Bildung von Wasserflecken an der Raumseite der
Konstruktion).
Ein luftdichtes Haus ist wichtig für Wohnkomfort und Lebensqualität. Zugluft wird vermieden,
die Luft im Haus ist deutlich besser und man spart deutlich an Heizenergie. Außerdem führt die
bessere Energieverwendung nur selten zu Bauschäden, die normalerweise dann entstehen,
wenn im schlecht isolierten Haus warme Luft aus Wohnräumen in kühlere Bereiche des
Hauses entweicht. Schlechte Isolierung lässt die Luft an den kühleren Stellen kondensieren.
Folge: Schimmelschäden.
Um also eine optimale Qualität zu erreichen ist der Luftdichtheitsgrad eines Hauses sehr
wichtig.
Warum eine luftdichte Gebäudehülle?
- Sie vermeiden Tauwasser in der Konstruktion, ein Nährboden für Schimmel, Bakterien und sonstige Pilzen. Der Bau des Hauses nimmt also Schaden. Es entstehen dann z.B. Schimmelflecke an den Wänden und Fenstern.
- Sie verringern Ihre Energieverluste, denn durch eine effiziente Wärmedämmung wird eine Verringerung der Transmissionswärmeverluste erreicht – wichtig, da auch beim heutigen Stand der Technik immer noch die Luftdichtheit vernachlässigt (Verringerung der Lüftungswärmeverluste).
- Sie verhindern den Eintrag von Luftschadstoffen in die Raumluft:
Wenn der Wind in das Gebäude eindringt, kann es mitunter dazu kommen, dass die so einfließende Luft gesundheitsschädliche Fasern des Dämmaterials in den Innenraum bringt. Außerdem muss auch immer die Gefahr der Schimmelbildung (Punkt 1) berücksichtigt werden. - Sie vermeiden kalte Fußböden im Erdgeschoss.
Ist das Gebäude undicht, kann kalte Luft in das Innere des Gebäudes dringen und der untere Luftanteil fällt in der Temperatur. Das Resultat daraus sind kalte Füße! - Sie stellen sicher, dass Ihre Lüftungsanlage funktioniert.
Vor dem Einsatz einer Lüftungsanlage – mit oder ohne Wärmerückgewinnung – sollten zunächst alle Leckstellen des Hauses ausfindig gemacht werden. Denn Leckagen verhindern das Fließen der Luft an Orten mit notwendigem Druckgefälle; wichtig, weil nur dort die Lüftungsanlage die geringe Druckdifferenz aufbauen kann, die sie benötigt. Dabei stören Leckstellen naturgemäß. Und genau deswegen ist es so wichtig dass vor Installation einer Lüftungsanlage die Luftdichtheit beachtet wird. - Sie sichern das Schalldämmmaß von Bauteilen.
Schon ein ganz geringer Spalt in einer Wand lässt diese als schalldurchlässig erscheinen. Leider wird die schalleitende Wirkung von Ritzen in Wänden oft unterschätzt. - Sie sichern die Dämmwirkung von Außenbauteilen.
Optimale Wärmedämmung erreicht man, indem man Luft in Hohlräumen einschließt. Lecks entziehen dem Hohlraum die Wärme und die Dämmung verliert ihre Wirkung.
Wichtig ist darüber hinaus die Unterscheidung der Begriffe "luftdicht" und "winddicht":
Dämmmaterial muss ja von Luftströmen ferngehalten werden, damit es nicht zur Auskühlung der Luft im Inneren kommen kann. Hier spricht man (s.o.) von einem Einschluss von ruhender Luft. Das ist der Grund, warum ein Dach fast immer mit einer sogenannten "Unterspannbahn" unterbaut ist – Windströme können so von der Dämmung ferngehalten werden. Und auch der Grund, warum die Unterspannbahn außen liegt und so Winddichtheit herstellt.
Wichtig für die Unterspannbahn ist lediglich, dass die diffusionsoffen ist, d.h. sie kann
überlappend verlegt werden – dennoch darf die Untersperrbahn nicht zu einer Dampfsperre
werden!
Achtung: Hat Ihr Architekt Ihnen als Bauherr die Ausschreibung mit "winddichten Anschlüssen" formuliert, ist meistens die Definition "luftdichte Anschlüsse" gemeint. Fragen Sie im
Zweifelsfall besser zweimal nach!
Neben dem Bedarf an frischer Atemluft möchte man natürlich regelmäßig entstandene Gerüche, Schadstoffe oder Ausdünstungen weglüften. Der Grundverbrauch von Luft pro Person erhöht sich so relativ schnell; dennoch sind 25 Kubikmeter/h pro Person für Luftbelastungen und für Feuchtigkeit absolut genügend. Einige Wissenschaftler raten jedoch zu einer Luftwechselrate von 0,5 [1/h] um hygienische Grundwerte zu erreichen. Deswegen empfehlen sie, die Luft durch Lüften einmal pro 2 Stunden auszuwechseln.
Auch die besten Diffusionseigenschaften von Baustoffen sind kein Ersatz für ein modernes
Lüftungssystem, denn es gibt immer noch keine Bauweise, die das regelmäßige Lüften
überflüssig machen würde. Die Zufuhr von frischem Sauerstoff, Feuchtigkeitsausbringung über
verbrauchte Luft und CO2-Einsparung sind Aufgabe einer guten Lüftung.
Vom Hausbau mit "atmenden Wänden" raten deshalb nicht nur wir dringend ab.